Künstliche Ernährung durch die Magensonde oder PEG-Sonde
Die Magensonde kommt immer dann zur Anwendung wenn der Mensch nicht mehr in der Lage ist, selbstständig die ausreichende Menge an Nahrung aufzunehmen. Das kann bei schweren Erkrankungen oder bei einer vorliegenden Bewusstlosigkeit etwa nach Unfällen der Fall sein. Aber auch psycho-neurologische Erkrankungen, wie zum Beispiel Alzheimer oder Magersucht, rechtfertigen in bestimmten Fällen die Sondenernährung. Ob Magen- oder PEG-Sonde, die Ernährung mit Sondennahrung muss immer durch den Arzt festgelegt werden und dient immer therapeutischen, niemals pflegerischen Maßnahmen. Neben der Ernährung kann mit Hilfe der Magensonde vom behandelnden Arzt der Inhalt des Magens abgeleitet werden, etwa nach Vergiftungen.
Bei der künstlichen Ernährung mittels Sonde muss dem Klinikpersonal und den pflegenden Angehörigen immer bewusst sein, dass das Umgehen des natürlichen Weges der Nahrungsaufnahme eine sachgemäße Handhabung erfordert, da sonst Gefahren und Komplikationen für den Patienten entstehen können. Besonders bei nicht bewusstlosen Patienten muss jedem klar sein, dass diese Ernährungsform für den Betroffenen eine unnatürliche ist, dass er eventuell darunter leidet, dass er den Maßnahmen gegenüber ängstlich oder skeptisch sein kann und die Durchführung der Sondenernährung ein großes Einfühlungsvermögen und Verständnis braucht.
Die Magensonde kann über die Nase oder den Mund gelegt werden
Magensonden sind im Prinzip dünne, weiche Schläuche mit kleinen Löchern, die in den Magen eingeführt werden. Spezielle Arten von Magensonden können auch in den Dünndarm oder Zwölffingerdarm gelegt werden. Das Legen einer Magensonde ist zwar für den Patienten in den meisten Fällen unangenehm, aber für den Arzt einfach durchzuführen und es entstehen dabei für den Betroffenen keine Schmerzen. Meistens wird die Sonde über die Nase eingeführt, daher auch die Bezeichnung nasogastrale Sonde, also durch die Nase in den Magen. In seltenen Fällen wird die Magensonde über den Mund eingeführt, wobei hier gleich wie bei der nasogastralen Sonde der Weg über den Rachenraum und die Speiseröhre in den Magen führt. Die orale Magensondenlegung kommt meistens bei schweren Kopfverletzungen, wie zum Beispiel bei einem Schädelbasisbruch, zur Anwendung. Der Nachteil ist, dass die Patienten Probleme beim Sprechen haben und deshalb die Sonde durch den Mund als wesentlich störender empfinden und die Fixation ist schwieriger als bei der nasogastralen Magensonde.
Nach größeren Kehlkopfoperationen und chirurgischen Eingriffen an den Speisewegen müssen viele Patienten eine Magensonde tragen, da die frisch vernähten Speiseröhrenabschnitte dem beim Schluckakt entstehenden Druck noch nicht gewachsen sind. Die Sonde wird meistens schon bei der Operation durch die Nase eingeführt.
Die perkutane endoskopische Gastrostomie
Kurz als PEG-Sonde bezeichnet, dient ebenfalls der künstlichen Ernährung. Interessierte oder Betroffene können alles Wissenswerte beziehungsweise die wesentlichen Unterschiede zwischen der Magen- und der PEG-Sonde auf Nutrison Flocare nachlesen. Perkutan kommt aus dem Lateinischen und bedeutet durch die Haut. Das heißt, der Arzt führt einen kleinen Hautschnitt durch, über den dann die PEG-Sonde direkt in den Magen oder in den Dünndarm eingeführt wird und die Ernährung des Kranken ermöglicht. Der Bauchschnitt erfolgt nach einer lokalen Anästhesie, sodass dieser Eingriff für den Patienten zum größten Teil schmerzfrei erfolgt.
Durchgeführt wird dieser Eingriff bei Patienten, die nicht schlucken können oder wollen und wenn eine künstliche Ernährung über einen längeren Zeitraum zu erwarten ist. Hauptsächlich kommt die PEG-Sonde bei einem stenosierenden inoperablem Karzinom des oberen Magenanteils und der Kardia zur Anwendung.
Für beide Arten der künstlichen Ernährung gilt, dass die Sondennahrung keinesfalls zu warm sein darf, sondern der Körpertemperatur angeglichen sein muss und in ihrer Zusammensetzung hinsichtlich des Fett-, Eiweiß- und Vitamingehaltes der Normalkost ähnlich ist und den Kalorienbedarf deckt.