Erklärung
Diabetes mellitus wird durch einen absoluten oder relativen Mangel an Insulin hervorgerufen, der u.a. zu einer Zunahme der Plasmaglucosekonzentration führt. Die Ausscheidung von Glucose über den Harn gab der Krankheit den Namen.
Typ 1-Diabetes (insulin dependent diabetes mellitus, IDDM)
Der Typ 1-Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit mit einer genetischen Prädisposition. Es kommt zu einer Zelldestruktion in der Bauchspeicheldrüse, die zum absoluten Insulinmangel führt. Die Betroffenen sind auf eine exogene Insulinzufuhr angewiesen. Die Mehrzahl der Patienten ist bei der Diagnose zw. 25 und 40 Jahre alt.
Typ 2-Diabetes (non insulin dependet diabetes mellitus, NIDDM)
Ist die weitaus häufigere Form des Diabetes. Auch hier spielt die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle. Es liegt jedoch ein relativer Mangel an Insulin vor, die Patienten sind nicht notwendigerweise auf die exogene Zufuhr von Insulin angewiesen. Die Insulinausschüttung kann sogar normal oder gesteigert sein, die Zielorgane zeigen jedoch gegenüber Insulin eine verminderte Empfindlichkeit. Die meisten Patienten mit Typ 2-Diabetes sind übergewichtig.
Andere Diabetesformen
Die Prävalenz manifester Diabetiker steigt mit dem Alter. Bei den unter 50 Jährigen 1-2%, bei den über 70 Jährigen bis zu 20%. Über 90% der Patienten sind Typ 2-Diabetiker, 5% Typ 1-Diabetiker.
Symptome
Während die Entwicklung zum manifesten Typ 1-Diabetes rel. rasch verläuft, manifestiert sich der Typ 2-Diabetes schleichend und unbemerkt.
Unspezifische Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Leistungsminderung, diffuser Haarausfall; Heißhunger, Schwitzen, Kopfschmerzen bei passagerer Hypoglykämie; Polyurie, Durst, Polydipsie, Gewichtsverlust bei Hyperglykämie mit Glucosurie; nächtliche Wadenkrämpfe und Sehstörungen bei gestörtem Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt; Hauterscheinungen: Pruritus, bakterielle mykotische Hautmanifestation, Rubeosis diabetica (diabetische Gesichtsröte) Necrobiosis lipoidica (meist an beiden Unterschenkel, bräunlich rote Herde, Ulzeration möglich); Potenzstörungen, Amenorrhoe
Makroangiopathie:
Koronare Herzkrankheit (55% der Diabetiker versterben an einem Herzinfarkt), periphere arterielle Verschlusskrankheit, arterielle Verschlusskrankheit der Hirnarterien und ischämischer Hirninfarkt
Mikroangiopathie:
Diabetische Nephropathie (persistierende Albuminurie, arterielle Hypertonie, abnehmende glomeruläre Filtrationsrate, erhöhtes kardiovaskuläres Risiko)
Retinopathie
Typ 1-Diabetes: 90% nach 15 Jahren, Typ 2-Diabetes: 25% nach 15 Jahren; macht 30% aller Erblindungen in Europa aus) Diabetische Neuropathie (80% periphere sensomotorische Polyneuropathie; 50% der Diabetiker nach 10 Jahren Krankheit betroffen
Diabetisches Fußsyndrom
Syndrom bei dem es durch Verletzungen am Fuß zu einem infizierten Ulkus und zu Komplikationen bis hin zur Extremitätenamputation kommen kann
Diabetische Kardiomyopathie
Resistenzminderung der Haut, Lipidstoffwechselstörung, Fettleber, Coma diabeticum, hyperglykämischer Schock, Hyporeninischämischer Hypoaldosteronismus mit Elektrolytentgleisungen
Typische Beschwerden bei Diabetes mellitus
- Abnehmende glomeruläre Filtrationsrate
- Albuminurie
- Amenorrhoe
- Arterielle Hypertonie
- Bakterielle mykotische Hautmanifestation
- Bluthochdruck
- Coma
- Diabetische Gesichtsröte
- Diabetische Nephropathie
- Diabetisches Fußsyndrom
- Diffuser Haarausfall
- Durst
- Effloreszenz
- Fettleber
- Gestörter Elektrolythaushalt
- Gestörter Flüssigkeitshaushalt
- Gewichtsverlust
- Haarausfall
- Hauterscheinungen
- Heißhunger
- Hyperglykämie
- Hyperglykämischer Schock
- Hyporeninischämischer Hypoaldosteronismus mit Elektrolytentgleisungen
- Impotenz
- Ischämischer Hirninfarkt
- Juckreiz
- Kopfschmerzen
- Koronare Herzkrankheit
- Leistungsminderung
- Lipidstoffwechselstörung
- Müdigkeit
- Nächtliche Wadenkrämpfe
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit
- Periphere sensomotorische Polyneuropathie
- Polydipsie
- Polyurie
- Retinopathie
- Schwitzen
- Sehstörungen
- Ulzeration
Ähnliche Krankheiten wie Diabetes mellitus
- Achalasie
- Alopecia actinica
- Alopecia areata diffusa
- Alopecia medicamentosa
- Alopecia praematura
- Alopecia seborrhoica
- Alopecia senilis
- Alopecia specifica
- Anorexia nervosa
- Cadmium Intoxikation
- Chronische Arsenvergiftung
- Chronische Leukämie
- Chronische Selen Intoxikation
- Cogan-Syndrom
- Depression
- Eisenmangel
- Hyperthyreose
- Hypothyreose
- Polyzystisches Ovarsyndrom
- Quecksilber Intoxikation
- Sjögren-Syndrom
- Tinea capitis profunda
- Tinea capitis superficialis
- Tuberkulose
- Typhus
- Zöliakie
Synonyme für Diabetes mellitus
Autor(en)
Quelle(n)
- https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/den-haarausfall-an-der-wurzel-packen/
- „Innere Medizin“, Gerd Herold 2008
- „Taschenatlas der Pathophysiologie“, Stefan Silbernagel, 2. Auflage, Thieme Verlag